Energiespeicherung ist noch das Hauptproblem

Energiespeicherung: Wie regenerative Energie optimal genutzt werden kann

Effi­zi­en­te rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie­spei­che­rung aus Son­ne und Wind­kraft spie­len eine wich­ti­ge Rol­le in der Ener­gie­ver­sor­gung. Aller­dings haben sie auch den Nach­teil, dass ihre Ver­füg­bar­keit stark von den Wet­ter­be­din­gun­gen und den Spei­cher­me­di­en abhängt. Um die rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie effi­zi­ent nut­zen zu kön­nen, ist es daher ent­schei­dend, sie zu mög­lichst ohne gro­ße Ver­lus­te zu spei­chern.

Batteriespeicher

Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie zu spei­chern. Eine der bekann­tes­ten Metho­den ist die Ver­wen­dung von Bat­te­rien. Die­se kön­nen über­schüs­si­ge Ener­gie aus Solar- oder Wind­kraft­an­la­gen spei­chern und bei Bedarf wie­der abge­ben. Bat­te­rie­spei­cher sind mitt­ler­wei­le sehr leis­tungs­fä­hig gewor­den und kön­nen gro­ße Men­gen an Ener­gie auf­neh­men. Sie eig­nen sich sowohl für den Ein­satz im pri­va­ten Bereich als auch für grö­ße­re Anla­gen.

Batterie - Energiespeicherung

  1. Spei­che­rung von über­schüs­si­ger Ener­gie: Ein Bat­te­rie­spei­cher ermög­licht es, über­schüs­si­gen Strom aus Solar- oder Wind­kraft­an­la­gen zu spei­chern, wenn die Erzeu­gung die Nach­fra­ge über­steigt. Dadurch geht kei­ne Ener­gie ver­lo­ren und kann zu einem spä­te­ren Zeit­punkt genutzt wer­den.
  2. Last­aus­gleich: Bat­te­rie­spei­cher kön­nen auch dazu ver­wen­det wer­den, Last­spit­zen abzu­fan­gen und somit das Strom­netz zu ent­las­ten. Wenn der Strom­be­darf hoch ist, kann der gespei­cher­te Strom aus der Bat­te­rie abge­ru­fen wer­den, um den Bedarf zu decken und Eng­päs­se zu ver­mei­den.
  3. Netz­dien­lich­keit: Bat­te­rie­spei­cher kön­nen zur Sta­bi­li­sie­rung des Strom­net­zes bei­tra­gen, indem sie bei Bedarf schnell reagie­ren und Fre­quenz­schwan­kun­gen aus­glei­chen. Dies ist beson­ders wich­tig bei der Inte­gra­ti­on von erneu­er­ba­ren Ener­gien, da die­se oft wet­ter­ab­hän­gig sind und das Netz desta­bi­li­sie­ren kön­nen.
  4. Eigen­ver­sor­gung: Mit einem Bat­te­rie­spei­cher kann man sich selbst mit gespei­cher­tem Solar­strom ver­sor­gen und somit unab­hän­gi­ger vom öffent­li­chen Strom­netz sein. Dies ist beson­ders attrak­tiv für Haus­hal­te oder Unter­neh­men, die ihre Ener­gie­kos­ten sen­ken möch­ten oder in Regio­nen mit insta­bi­ler Strom­ver­sor­gung leben.
  5. Not­strom­ver­sor­gung: Ein Bat­te­rie­spei­cher kann auch als Back­up-Strom­quel­le die­nen, falls es zu einem Strom­aus­fall kommt. In sol­chen Fäl­len kann der gespei­cher­te Strom genutzt wer­den, um wich­ti­ge Gerä­te oder Sys­te­me wei­ter­hin mit Ener­gie zu ver­sor­gen.

Wasserstoff-Speicher

Eine wei­te­re Mög­lich­keit der Ener­gie­spei­che­rung ist die Umwand­lung von über­schüs­si­ger Ener­gie in Was­ser­stoff. Die­ser kann dann ent­we­der direkt genutzt oder in Brenn­stoff­zel­len zur Strom­erzeu­gung ver­wen­det wer­den. Was­ser­stoff hat den Vor­teil, dass er gut trans­por­tiert und gela­gert wer­den kann. Zudem kann er bei Bedarf auch wie­der in elek­tri­sche Ener­gie umge­wan­delt wer­den.

Was­ser­stoff kann auf ver­schie­de­ne Arten gespei­chert wer­den, abhän­gig von den spe­zi­fi­schen Anfor­de­run­gen und Anwen­dun­gen. Hier sind eini­ge gän­gi­ge Metho­den zur Was­ser­stoff­spei­che­rung:

Gasflaschen

  1. Kom­pri­mie­rung: Was­ser­stoff kann in gas­för­mi­ger Form unter hohem Druck (typi­scher­wei­se 350–700 bar) in spe­zi­el­len Druck­be­häl­tern gespei­chert wer­den. Dies ermög­licht eine rela­tiv ein­fa­che Hand­ha­bung und schnel­le Abga­be des Was­ser­stoffs. Aller­dings erfor­dert die Kom­pri­mie­rung hohe Ener­gie­auf­wen­dun­gen und spe­zi­el­le Sicher­heits­vor­keh­run­gen.
  2. Flüs­sig­was­ser­stoff: Bei sehr nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren (–253 °C) kann Was­ser­stoff ver­flüs­sigt und in iso­lier­ten Behäl­tern gela­gert wer­den. Flüs­si­ger Was­ser­stoff hat eine höhe­re Ener­gie­dich­te als kom­pri­mier­ter Was­ser­stoff, was bedeu­tet, dass mehr Was­ser­stoff in einem bestimm­ten Volu­men gespei­chert wer­den kann. Die Lage­rung von flüs­si­gem Was­ser­stoff erfor­dert jedoch kom­ple­xe Kühl­sys­te­me und spe­zi­el­le Tanks.
  3. Metall­hy­dride: Was­ser­stoff kann auch in Metall­hy­driden che­misch gebun­den und gespei­chert wer­den. Metall­hy­dride sind Mate­ria­li­en, die Was­ser­stoff­mo­le­kü­le absor­bie­ren kön­nen. Die­se Metho­de ermög­licht eine siche­re und effi­zi­en­te Spei­che­rung von Was­ser­stoff bei mode­ra­ten Tem­pe­ra­tu­ren und Drü­cken. Bei Bedarf kann der gespei­cher­te Was­ser­stoff durch Wär­me­zu­fuhr frei­ge­setzt wer­den.
  4. Che­mi­sche Spei­che­rung: Eine ande­re Mög­lich­keit besteht dar­in, Was­ser­stoff che­misch zu bin­den und zu spei­chern, bei­spiels­wei­se durch Umwand­lung in Ammo­ni­ak (NH3) oder Metha­nol (CH3OH). Die­se che­mi­schen Ver­bin­dun­gen kön­nen leich­ter trans­por­tiert und gela­gert wer­den als rei­ner Was­ser­stoff. Bei Bedarf kann der Was­ser­stoff durch geeig­ne­te Pro­zes­se aus den che­mi­schen Ver­bin­dun­gen frei­ge­setzt wer­den.

Wasserspeicherkraftwerk

Auch Pump­spei­cher­kraft­wer­ke sind eine bewähr­te Metho­de zur Spei­che­rung von rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie. Dabei wird über­schüs­si­ge Ener­gie genutzt, um Was­ser in ein höher gele­ge­nes Becken zu pum­pen. Bei Bedarf wird das Was­ser dann durch Tur­bi­nen gelei­tet, um Strom zu erzeu­gen. Pump­spei­cher­kraft­wer­ke haben den Vor­teil, dass sie gro­ße Men­gen an Ener­gie spei­chern kön­nen und rela­tiv schnell ein­satz­be­reit sind.

In einem spä­te­ren Bei­trag wer­de ich das rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie­pro­jekt Goro­na del Vien­to auf El Hier­ro vor­stel­len, das aus einer Kom­bi­na­ti­on von Wind und Was­ser­spei­cher ein Pilot­pro­jekt dar­stellt.

Speicherbecken

Andere Speichersysteme

Neben die­sen eta­blier­ten Metho­den gibt es auch inno­va­ti­ve Ansät­ze zur Ener­gie­spei­che­rung. Dazu zäh­len bei­spiels­wei­se Schwung­rad­spei­cher, bei denen kine­ti­sche Ener­gie in rotie­ren­den Mas­sen gespei­chert wird, oder Druck­luft­spei­cher, bei denen über­schüs­si­ge Ener­gie genutzt wird, um Luft zu kom­pri­mie­ren und spä­ter wie­der frei­zu­set­zen.

Die Wahl der rich­ti­gen Spei­cher­me­tho­de hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, wie zum Bei­spiel dem ver­füg­ba­ren Platz, den Kos­ten und der benö­tig­ten Kapa­zi­tät. Oft ist eine Kom­bi­na­ti­on aus ver­schie­de­nen Spei­cher­tech­no­lo­gien sinn­voll, um die Vor­tei­le der jewei­li­gen Metho­den opti­mal zu nut­zen.

 

Über Manfred 45 Artikel
Mit der Natur eins sein und die Zusammenhänge besser verstehen.

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