Warum nicht nachhaltige Mode?

Nähmaschine - Mode

Der Mode Weg zu einem bewussten Kleiderschrank -

Die Mode ‑Indus­trie ist bekannt für ihre schnel­len Trends und die Pro­duk­ti­on von Mas­sen­klei­dung. Doch die­se Weg­werf­men­ta­li­tät hat einen hohen Preis für die Umwelt und die Men­schen, die in der Bran­che arbei­ten. Glück­li­cher­wei­se gibt es eine wach­sen­de Bewe­gung hin zu nach­hal­ti­ger Mode, die dar­auf abzielt, die Aus­wir­kun­gen der Mode­indus­trie auf die Umwelt zu redu­zie­ren und fai­re Arbeits­be­din­gun­gen zu för­dern.

Ein wich­ti­ger Aspekt nach­hal­ti­ger Mode ist die Ver­wen­dung von umwelt­freund­li­chen Mate­ria­li­en. Vie­le her­kömm­li­che Tex­ti­li­en wie Baum­wol­le wer­den mit Pes­ti­zi­den behan­delt und erfor­dern gro­ße Men­gen an Was­ser und Ener­gie wäh­rend des Anbaus und der Ver­ar­bei­tung. Nach­hal­ti­ge Alter­na­ti­ven sind Bio-Baum­wol­le, Hanf, Lei­nen oder recy­cel­te Mate­ria­li­en wie recy­cel­tes Poly­es­ter oder recy­cel­te Baum­wol­le. Die­se Mate­ria­li­en haben einen gerin­ge­ren öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck und sind oft frei von schäd­li­chen Che­mi­ka­li­en.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt ist die För­de­rung fai­rer Arbeits­be­din­gun­gen in der gesam­ten Lie­fer­ket­te. Vie­le Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter in der Mode­indus­trie lei­den unter schlech­ten Arbeits­be­din­gun­gen, nied­ri­gen Löh­nen und unsi­che­ren Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­sen. Nach­hal­ti­ge Mode­la­bels set­zen sich dafür ein, dass ihre Klei­dung unter fai­ren Bedin­gun­gen her­ge­stellt wird und dass die Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter ange­mes­sen bezahlt wer­den.

Ein wei­te­rer Ansatz zur För­de­rung nach­hal­ti­ger Mode ist die För­de­rung von Lang­le­big­keit und Repa­rier­bar­keit von Klei­dungs­stü­cken. Schnell­le­bi­ge Mode­trends füh­ren oft dazu, dass Klei­dungs­stü­cke nach nur weni­gen Tra­gen weg­ge­wor­fen wer­den. Nach­hal­ti­ge Mode för­dert die Qua­li­tät und das Design von Klei­dungs­stü­cken, um sicher­zu­stel­len, dass sie län­ger hal­ten. Außer­dem wer­den Repa­ra­tur­diens­te ange­bo­ten, um beschä­dig­te Klei­dungs­stü­cke zu repa­rie­ren und ihnen ein zwei­tes Leben zu geben.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit, nach­hal­ti­ge Mode zu unter­stüt­zen, ist der Kauf von Second-Hand-Klei­dung. Vin­ta­ge-Läden, Floh­märk­te oder Online-Platt­for­men bie­ten eine gro­ße Aus­wahl an gebrauch­ter Klei­dung an, die oft in gutem Zustand ist. Durch den Kauf von Second-Hand-Klei­dung ver­län­gern wir die Lebens­dau­er der Klei­dungs­stü­cke und redu­zie­ren den Bedarf an neu­en Pro­duk­ten.

Es ist wich­tig zu beto­nen, dass nach­hal­ti­ge Mode nicht per­fekt ist und es immer noch Her­aus­for­de­run­gen gibt. Die Pro­duk­ti­on von nach­hal­ti­ger Mode erfor­dert oft höhe­re Kos­ten und kann für eini­ge Men­schen mög­li­cher­wei­se nicht erschwing­lich sein. Es liegt jedoch in unse­rer Ver­ant­wor­tung als Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten, bewuss­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und unse­re Kauf­ent­schei­dun­gen auf nach­hal­ti­ge Mar­ken aus­zu­rich­ten.

“Fast Fashion” war ges­tern

Nach­hal­ti­ge Mode ist ein wach­sen­der Trend in der Mode­welt, der sich auf die Redu­zie­rung der Umwelt­aus­wir­kun­gen und die Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen in der Tex­til­in­dus­trie kon­zen­triert. Immer mehr Men­schen erken­nen die Bedeu­tung von nach­hal­ti­ger Mode und suchen nach Alter­na­ti­ven zu Fast Fashion.

Der Begriff “Fast Fashion” bezieht sich auf den schnel­len Pro­duk­ti­ons- und Kon­sum­zy­klus, bei dem Klei­dungs­stü­cke in gro­ßen Men­gen und zu nied­ri­gen Prei­sen her­ge­stellt wer­den. Die­ser Ansatz hat jedoch schwer­wie­gen­de Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt und die Men­schen, die in der Bran­che arbei­ten. Die Pro­duk­ti­on von Klei­dung erfor­dert gro­ße Men­gen an Was­ser, Ener­gie und Che­mi­ka­li­en, wäh­rend die Ent­sor­gung von nicht mehr getra­ge­nen Klei­dungs­stü­cken zu einer enor­men Men­ge an Abfall führt.

Nach­hal­ti­ge Mode hin­ge­gen zielt dar­auf ab, die­se nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen zu mini­mie­ren. Es gibt ver­schie­de­ne Aspek­te, die bei nach­hal­ti­ger Mode berück­sich­tigt wer­den:

  1. Mate­ria­li­en: Nach­hal­ti­ge Mode ver­wen­det umwelt­freund­li­che Mate­ria­li­en wie Bio-Baum­wol­le, Hanf, Lei­nen oder recy­cel­te Stof­fe. Die­se Mate­ria­li­en erfor­dern weni­ger Was­ser und Che­mi­ka­li­en bei der Pro­duk­ti­on und sind bio­lo­gisch abbau­bar.
  2. Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se: Nach­hal­ti­ge Mode­la­bels set­zen auf trans­pa­ren­te Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se und fai­re Arbeits­be­din­gun­gen für ihre Mit­ar­bei­ter. Sie arbei­ten oft mit loka­len Hand­wer­kern zusam­men oder stel­len sicher, dass ihre Pro­duk­te unter fai­ren Bedin­gun­gen her­ge­stellt wer­den.
  3. Lang­le­big­keit: Nach­hal­ti­ge Mode legt Wert auf Qua­li­tät und Lang­le­big­keit. Die Klei­dungs­stü­cke wer­den so her­ge­stellt, dass sie lan­ge hal­ten und nicht nach weni­gen Tra­gen aus­ein­an­der­fal­len. Dadurch wird die Not­wen­dig­keit des häu­fi­gen Kaufs neu­er Klei­dung redu­ziert.
  4. Second­hand und Vin­ta­ge: Eine wei­te­re Mög­lich­keit, nach­hal­ti­ge Mode zu unter­stüt­zen, besteht dar­in, Second­hand- oder Vin­ta­ge-Klei­dung zu kau­fen. Dies ver­län­gert die Lebens­dau­er von Klei­dungs­stü­cken und redu­ziert den Bedarf an neu­en Pro­duk­ten.
  5. Kreis­lauf­wirt­schaft: Eini­ge Mar­ken set­zen auf die Idee der Kreis­lauf­wirt­schaft, bei der Klei­dungs­stü­cke am Ende ihres Lebens­zy­klus recy­celt oder wie­der­ver­wen­det wer­den kön­nen. Dies trägt dazu bei, den Abfall in der Mode­indus­trie zu redu­zie­ren.

Indem wir uns für nach­hal­ti­ge Mode ent­schei­den, kön­nen wir einen posi­ti­ven Bei­trag zum Schutz der Umwelt leis­ten und gleich­zei­tig fai­re Arbeits­be­din­gun­gen unter­stüt­zen. Es gibt bereits vie­le inspi­rie­ren­de Mar­ken und Desi­gner, die sich für nach­hal­ti­ge Mode ein­set­zen und zei­gen, dass Stil und Ethik Hand in Hand gehen kön­nen. Indem wir bewuss­te Ent­schei­dun­gen tref­fen und unse­re Kauf­ge­wohn­hei­ten ändern, kön­nen wir gemein­sam eine nach­hal­ti­ge­re Zukunft für die Mode­indus­trie schaf­fen.

Das Angebot an “Fairtrade” Mode sollte wachsen

In den letz­ten Jah­ren hat sich die Nach­hal­tig­keits­be­we­gung in der Mode­indus­trie wei­ter­ent­wi­ckelt und immer mehr Men­schen sind bereit, Ver­ant­wor­tung für ihre Kauf­ent­schei­dun­gen zu über­neh­men. Dies hat zu einer Viel­zahl von nach­hal­ti­gen Mode­la­bels geführt, die inno­va­ti­ve Ansät­ze ver­fol­gen, um die Bran­che zu revo­lu­tio­nie­ren.

Ein Bei­spiel dafür ist die Ver­wen­dung von recy­cel­ten Mate­ria­li­en. Eini­ge Mar­ken stel­len Klei­dungs­stü­cke aus recy­cel­tem Poly­es­ter her, das aus Plas­tik­fla­schen gewon­nen wird. Dadurch wird nicht nur Abfall redu­ziert, son­dern auch der Bedarf an neu­en Roh­stof­fen ver­rin­gert. Ande­re Labels set­zen auf inno­va­ti­ve Mate­ria­li­en wie Piña­tex, das aus Ana­nas­blät­tern her­ge­stellt wird, oder Ten­cel, das aus nach­hal­tig bewirt­schaf­te­ten Holz­fa­sern gewon­nen wird.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt nach­hal­ti­ger Mode ist die För­de­rung von fai­ren Arbeits­be­din­gun­gen und gerech­ten Löh­nen für die Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter in der Tex­til­in­dus­trie. Vie­le nach­hal­ti­ge Mode­la­bels arbei­ten mit Zer­ti­fi­zie­run­gen wie Fair­trade oder GOTS (Glo­bal Orga­nic Tex­ti­le Stan­dard), um sicher­zu­stel­len, dass ihre Pro­duk­te unter ethi­schen Bedin­gun­gen her­ge­stellt wer­den. Sie unter­stüt­zen loka­le Gemein­schaf­ten und tra­gen dazu bei, dass die Men­schen in der Lie­fer­ket­te fair ent­lohnt wer­den.

Neben den Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen legen nach­hal­ti­ge Mode­la­bels auch Wert auf Trans­pa­renz und Kom­mu­ni­ka­ti­on mit ihren Kun­din­nen und Kun­den. Sie infor­mie­ren über ihre Lie­fer­ket­ten, Mate­ria­li­en und Her­stel­lungs­ver­fah­ren und ermög­li­chen es den Ver­brau­chern, infor­mier­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Eini­ge Mar­ken bie­ten sogar die Mög­lich­keit, den gesam­ten Lebens­zy­klus eines Klei­dungs­stücks nach­zu­ver­fol­gen, um sicher­zu­stel­len, dass es unter nach­hal­ti­gen Bedin­gun­gen her­ge­stellt wur­de.

Dar­über hin­aus gibt es auch Initia­ti­ven wie Klei­der­tausch­par­tys oder Miet­platt­for­men, die es den Men­schen ermög­li­chen, ihre Gar­de­ro­be zu erwei­tern, ohne neue Klei­dung kau­fen zu müs­sen. Dies för­dert die Kreis­lauf­wirt­schaft und redu­ziert den Res­sour­cen­ver­brauch.

Die Nach­fra­ge nach nach­hal­ti­ger Mode wächst ste­tig und hat bereits Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Bran­che. Immer mehr gro­ße Unter­neh­men und Desi­gner erken­nen die Bedeu­tung von Nach­hal­tig­keit und ergrei­fen Maß­nah­men, um ihre Prak­ti­ken zu ver­bes­sern. Dies ist ein viel­ver­spre­chen­der Schritt in Rich­tung einer nach­hal­ti­ge­ren Mode­indus­trie.

Wer bietet nachhaltige Kleidung an?

Letzt­end­lich liegt es an uns als Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher, unse­re Kauf­ent­schei­dun­gen bewusst zu tref­fen und nach­hal­ti­ge Mode zu unter­stüt­zen. Indem wir uns für qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Klei­dungs­stü­cke ent­schei­den, sie pfle­gen und län­ger tra­gen, kön­nen wir einen posi­ti­ven Bei­trag zur Redu­zie­rung des öko­lo­gi­schen Fuß­ab­drucks der Mode­indus­trie leis­ten. Gemein­sam kön­nen wir eine Zukunft gestal­ten, in der Mode nicht nur schön ist, son­dern auch ethisch und umwelt­freund­lich.

Hier sind eini­ge Bei­spie­le für nach­hal­ti­ge Mode­la­bels, die inno­va­ti­ve Ansät­ze ver­fol­gen und einen posi­ti­ven Ein­fluss auf die Mode­indus­trie haben:

  1. Pata­go­nia: Pata­go­nia ist ein bekann­tes Out­door-Mode­la­bel, das sich für Umwelt­schutz und sozia­le Ver­ant­wor­tung ein­setzt. Sie ver­wen­den recy­cel­te Mate­ria­li­en und set­zen sich für fai­re Arbeits­be­din­gun­gen ein.
  2. Stel­la McCart­ney: Stel­la McCart­ney ist eine Desi­gne­rin, die für ihre nach­hal­ti­ge Her­an­ge­hens­wei­se an Mode bekannt ist. Sie ver­wen­det kei­ne tie­ri­schen Mate­ria­li­en und setzt auf umwelt­freund­li­che Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se.
  3. Eileen Fisher: Eileen Fisher ist eine Mar­ke, die sich auf zeit­lo­se und lang­le­bi­ge Klei­dung kon­zen­triert. Sie ver­wen­den nach­hal­ti­ge Mate­ria­li­en wie Bio-Baum­wol­le und recy­cel­tes Poly­es­ter.
  4. Veja: Veja ist ein fran­zö­si­sches Schuh­la­bel, das sich auf nach­hal­ti­ge Snea­k­er spe­zia­li­siert hat. Sie ver­wen­den umwelt­freund­li­che Mate­ria­li­en wie Bio-Baum­wol­le und recy­cel­tes Plas­tik.
  5. Refor­ma­ti­on: Refor­ma­ti­on ist ein US-ame­ri­ka­ni­sches Mode­la­bel, das sich auf femi­ni­ne Klei­dung mit einem Fokus auf Nach­hal­tig­keit spe­zia­li­siert hat. Sie ver­wen­den umwelt­freund­li­che Mate­ria­li­en und haben trans­pa­ren­te Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se.
  6. Arme­dan­gels: Arme­dan­gels ist ein deut­sches Mode­la­bel, das fair pro­du­zier­te Klei­dung aus Bio-Baum­wol­le anbie­tet. Sie set­zen sich für fai­re Arbeits­be­din­gun­gen in der Tex­til­in­dus­trie ein.
  7. Peo­p­le Tree: Peo­p­le Tree ist eine bri­ti­sche Mar­ke, die fair gehan­del­te und nach­hal­ti­ge Klei­dung anbie­tet. Sie arbei­ten mit Hand­wer­kern aus Ent­wick­lungs­län­dern zusam­men und för­dern sozia­le Pro­jek­te.
  8. Mud Jeans: Mud Jeans ist ein nie­der­län­di­sches Unter­neh­men, das sich auf nach­hal­ti­ge Den­im-Pro­duk­te spe­zia­li­siert hat. Sie bie­ten ein Miet­mo­dell an, bei dem Kun­den ihre Jeans zurück­ge­ben kön­nen, um sie zu recy­celn oder wei­ter­zu­ver­wen­den.

Es gibt jedoch noch vie­le wei­te­re Mar­ken und Desi­gner, die sich für Nach­hal­tig­keit in der Mode­indus­trie ein­set­zen und inno­va­ti­ve Ansät­ze ver­fol­gen. Indem wir die­se Mar­ken unter­stüt­zen, kön­nen wir dazu bei­tra­gen, dass nach­hal­ti­ge Mode zur Norm wird und einen posi­ti­ven Wan­del in der Bran­che bewir­ken.

Über Manfred 45 Artikel
Mit der Natur eins sein und die Zusammenhänge besser verstehen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Wie denkst du darüber …?