Fleisch oder Pflanzen: Die Debatte um die ideale Ernährung

Nahrung - Fleisch

Fleisch oder nur pflanzliche Kost -

Es ist eine Fra­ge, die seit lan­gem debat­tiert wird: Muss der Mensch Fleisch essen?

Die Ant­wort hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, dar­un­ter per­sön­li­che Über­zeu­gun­gen, ethi­sche Grund­sät­ze und gesund­heit­li­che Aspek­te.

Eini­ge argu­men­tie­ren, dass der Mensch von Natur aus ein Fleisch­fres­ser ist und daher Fleisch essen muss, um alle not­wen­di­gen Nähr­stof­fe zu erhal­ten. Ande­re wie­der­um ver­tre­ten die Ansicht, dass eine pflanz­li­che Ernäh­rung aus­reicht, um den Bedarf an Pro­te­inen und ande­ren Nähr­stof­fen zu decken.

Ethik spielt eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le in die­ser Debat­te. Vie­le Men­schen leh­nen den Kon­sum von Fleisch aus mora­li­schen Grün­den ab, da sie die Mas­sen­tier­hal­tung und das Lei­den der Tie­re ableh­nen. Sie bevor­zu­gen eine vege­ta­ri­sche oder vega­ne Ernäh­rungs­wei­se, um ihren Bei­trag zum Tier­schutz zu leis­ten.

Gesund­heit­li­che Aspek­te sind eben­falls ent­schei­dend. Eini­ge Stu­di­en legen nahe, dass ein hoher Kon­sum von rotem Fleisch das Risi­ko für bestimm­te Krank­hei­ten wie Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und Krebs erhö­hen kann. Auf der ande­ren Sei­te ent­hält Fleisch wich­ti­ge Nähr­stof­fe wie Eisen und Vit­amin B12, die für die Gesund­heit unver­zicht­bar sind.

Evolution und Ernährung

Der Mensch hat im Ver­gleich zu allen ande­ren Lebe­we­sen ein rie­si­ges Hirn, das unzäh­li­ge Infor­ma­tio­nen ver­ar­bei­ten und kom­ple­xe Auf­ga­ben lösen kann. Doch wie kam es dazu, dass sich das mensch­li­che Gehirn damals anders ent­wi­ckel­te als das unse­rer Art­ver­wand­ten?

Die Ant­wort liegt weit in der Ver­gan­gen­heit, denn die Evo­lu­ti­on des Men­schen wur­de von vie­len unter­schied­li­chen Fak­to­ren beein­flusst. Eine wesent­li­che Rol­le spielt unter ande­rem die Ernäh­rung.

Der Mensch ist ein soge­nann­ter „Alles­fres­ser“. Vor 2 bis 3 Mil­lio­nen Jah­ren begann er, neben Pflan­zen und Früch­ten auch Fleisch zu essen. Fleisch weist eine hohe Nähr­stoff­dich­te mit vie­len Koh­len­hy­dra­ten, Pro­te­inen und Fet­ten auf und lie­fer­te dem Men­schen damals wich­ti­ge Ener­gie, die sei­ne kör­per­li­che sowie geis­ti­ge Ent­wick­lung begüns­tig­te.

Ganz ent­schei­dend beim Ver­zehr von Fleisch, so beschreibt es eine For­scher­grup­pe von der Har­vard-Uni­ver­si­tät, waren unse­re Werk­zeu­ge zum Zer­klei­nern des Flei­sches. Durch klei­ne mund­ge­rech­te Stü­cke spar­ten sich die Men­schen vie­le Kau­be­we­gun­gen und damit enorm viel Ener­gie und Zeit.

Kleiner Kiefer und großes Hirn

Durch die ange­pass­te Nah­rungs­auf­nah­me ver­än­der­te sich auch die Ana­to­mie des Men­schen: Gro­ße Zäh­ne und kräf­ti­ge Kau­mus­keln wur­den mit der Zeit über­flüs­sig, denn har­te Wur­zeln wur­den kaum noch ver­zehrt. Dadurch ent­wi­ckel­ten unse­re Vor­fah­ren ein fla­ches Gesicht mit einem klei­nen Kie­fer. Das wie­der­um schuf aus­rei­chend Platz für das gro­ße und kom­ple­xe Gehirn.

Unser grund­sätz­li­cher Ernäh­rungs­stil ist nun also seit Mil­lio­nen Jah­ren bewährt. Ver­mut­lich hät­te sich der Mensch ohne den Ver­zehr von Fleisch nie­mals so fort­schritt­lich ent­wi­ckelt. Auch heu­te lie­fert Fleisch dem Kör­per noch wich­ti­ge Nähr­stof­fe und Mine­ra­li­en. Schon mit einer gerin­gen Men­ge Fleisch kön­nen eine Viel­zahl lebens­wich­ti­ger Nähr­stof­fe auf­ge­nom­men wer­den.

Wer hat die größere Lebenserwartung?

Die Fra­ge, ob ein Mensch, der Fleisch isst oder ein Vega­ner län­ger lebt, kann nicht pau­schal beant­wor­tet wer­den. Es gibt vie­le Fak­to­ren, die die Lebens­er­war­tung beein­flus­sen, dar­un­ter gene­ti­sche Ver­an­la­gung, Lebens­stil, Umwelt­fak­to­ren und Ernäh­rung.

Pflanzliche Kost

Stu­di­en haben gezeigt, dass eine pflanz­li­che Ernäh­rung mit einem gerin­ge­ren Risi­ko für Herz­krank­hei­ten, Dia­be­tes und bestimm­te Krebs­ar­ten in Ver­bin­dung gebracht wird. Die­se Krank­hei­ten sind häu­fi­ge Todes­ur­sa­chen in der west­li­chen Welt. Daher könn­te man argu­men­tie­ren, dass Vega­ner auf­grund ihrer Ernäh­rung mög­li­cher­wei­se eine län­ge­re Lebens­er­war­tung haben.

Auf der ande­ren Sei­te kann eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung, die auch Fleisch ent­hält, wich­ti­ge Nähr­stof­fe wie Pro­te­in, Eisen und Vit­amin B12 lie­fern. Die­se Nähr­stof­fe sind wich­tig für die Gesund­heit und kön­nen das Risi­ko von Man­gel­er­schei­nun­gen ver­rin­gern.

Bei mir im Eltern­haus gab es frü­her 1 bis 2 Mal wöchent­lich Fleisch. Das war am Sonn­tag und Mitt­woch. Sonst Gemü­se­ein­töp­fe und am Frei­tag immer eine Süß­spei­se wie Grieß­brei, Pfan­nen­ku­chen oder Fisch. Bei den Brot­zei­ten am Abend wur­de auch immer zwi­schen Wurst, Käse oder Quark gewech­selt. Meist waren es Eigen­pro­duk­te aus dem Stall oder Gar­ten.

Ein­deu­ti­ge neu­tra­le Stu­di­en oder Sta­tis­ti­ken gibt es nicht oder sind von Inter­es­sen­grup­pen und Nah­rungs­mit­tel­pro­du­zen­ten finan­ziert und in Auf­trag gege­ben wor­den.

Die Lebens­er­war­tung hängt von vie­len Fak­to­ren ab und nicht nur von der Ernäh­rungs­wei­se. Ein gesun­der Lebens­stil mit regel­mä­ßi­ger kör­per­li­cher Akti­vi­tät, aus­rei­chend Schlaf und Stress­ma­nage­ment spielt eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le.

Über Manfred 45 Artikel
Mit der Natur eins sein und die Zusammenhänge besser verstehen.

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