Ist Flüssiggas klimaschädlich oder nachhaltig?

Ballon

Flüssiggas als zukünftiger Energieträger?

Flüs­sig­gas, auch bekannt als LPG (Lique­fied Petro­le­um Gas), ist eine Mischung aus Pro­pan und Butan und wird als Alter­na­ti­ve zu her­kömm­li­chen fos­si­len Brenn­stof­fen wie Ben­zin oder Die­sel ver­wen­det. Es wird in ver­schie­de­nen Berei­chen ein­ge­setzt, dar­un­ter im Trans­port­we­sen, in der Indus­trie und im Haus­halt.

Was ist der Unter­schied zwi­schen LPG und Erd­gas?
Das kom­pri­mier­te Erd­gas CNG unter­schei­det sich vom LPG (Auto­gas) in fol­gen­den Punk­ten: CNG wird ledig­lich ver­dich­tet und getrock­net, es ist ein natür­lich vor­kom­men­des Erd­gas. LPG ist ein Raf­fi­ne­rie­pro­dukt, das bei der Roh­öl­de­stil­la­ti­on anfällt.
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Doch wie sieht es mit der Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit von Flüssiggas aus?

Den Aus­stieg aus der Koh­le­ver­stro­mung hat Deutsch­land fest beschlos­sen. Das geschah auch mit dem Argu­ment, dass die Nut­zung von Erd­gas kli­ma­freund­li­cher sei als die von Braun- und Stein­koh­le. Die Ent­schei­dung zum Koh­le­aus­stieg wur­de aller­dings zu einem Zeit­punkt getrof­fen, als Deutsch­land per Pipe­line noch gro­ße Men­gen Gas aus Russ­land bezog. Jetzt kommt der Groß­teil des Gases per Pipe­line aus Nor­we­gen.

Ein wich­ti­ger Aspekt bei der Bewer­tung der Kli­ma­schäd­lich­keit von Flüs­sig­gas ist die CO₂-Bilanz. Im Ver­gleich zu Ben­zin oder Die­sel hat Gas eine deut­lich bes­se­re CO₂-Bilanz. Bei der Ver­bren­nung von Gas wer­den weni­ger Treib­haus­ga­se frei­ge­setzt, was zu einer gerin­ge­ren Belas­tung der Atmo­sphä­re führt. Dies ist vor allem auf den höhe­ren Was­ser­stoff­an­teil in Flüs­sig­gas zurück­zu­füh­ren, der eine effi­zi­en­te­re Ver­bren­nung ermög­licht.

Dar­über hin­aus kann Flüs­sig­gas auch aus erneu­er­ba­ren Quel­len gewon­nen wer­den. Bio­gas, das aus orga­ni­schen Abfäl­len oder nach­wach­sen­den Roh­stof­fen gewon­nen wird, kann zu LPG ver­flüs­sigt wer­den. Die­ser soge­nann­te Bio-LPG hat eine noch bes­se­re Umwelt­bi­lanz, da er nahe­zu CO₂-neu­tral ist. Davon steht aller­dings nur ein klei­ner Teil zur Ver­fü­gung und ver­min­dert die Anbau­flä­che von Lebens- und Fut­ter­mit­teln.

Ein Vor­teil von Flüs­sig­gas ist sei­ne Viel­sei­tig­keit. Es kann nicht nur als Kraft­stoff für Fahr­zeu­ge ver­wen­det wer­den, son­dern auch zur Behei­zung von Gebäu­den oder zum Kochen. Dadurch bie­tet es eine fle­xi­ble Alter­na­ti­ve zu ande­ren Ener­gie­trä­gern.

Pipeline

Auf Dauer kein regenerativer Energielieferant

Den­noch gibt es auch Kri­tik­punk­te an Flüs­sig­gas. Zum einen ist die Gewin­nung und Ver­ar­bei­tung von Gas mit Ener­gie­auf­wand ver­bun­den, was zu einem gewis­sen öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck führt. Zudem besteht bei der För­de­rung von kon­ven­tio­nel­lem Flüs­sig­gas das Risi­ko von Umwelt­ver­schmut­zung und Methan­emis­sio­nen.

Kri­tik an LNG kommt aus allen Rich­tun­gen. Die Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on Green­peace moniert, ins­be­son­de­re Frack­ing-Gas aus den USA und Aus­tra­li­en sei deut­lich kli­ma­schäd­li­cher als kon­ven­tio­nel­les Gas

Um die Kli­ma­freund­lich­keit von Flüs­sig­gas wei­ter zu ver­bes­sern, ist es wich­tig, ver­stärkt auf erneu­er­ba­re Quel­len wie Bio-LPG zu set­zen und den Ein­satz in ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Tech­no­lo­gien zu för­dern. Auch die Ent­wick­lung von Alter­na­ti­ven wie Was­ser­stoff oder Elek­tro­mo­bi­li­tät soll­te wei­ter vor­an­ge­trie­ben wer­den.

Ins­ge­samt lässt sich sagen, dass Flüs­sig­gas im Ver­gleich zu her­kömm­li­chen fos­si­len Brenn­stof­fen eine bes­se­re CO₂-Bilanz auf­weist und somit kli­ma­freund­li­cher ist. Durch den Ein­satz von Bio-LPG kann sogar eine nahe­zu CO₂-neu­tra­le Nut­zung erreicht wer­den.

Den­noch stellt Flüs­sig­gas nur einen Über­brü­ckungs-Ener­gie­trä­ger dar. Auch bleibt die Abhän­gig­keit von Dritt­staa­ten wie etwas Nor­we­gen, den USA oder Katar erhal­ten.

Über Manfred 45 Artikel
Mit der Natur eins sein und die Zusammenhänge besser verstehen.

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