Milch- und Joghurt ab 2024 nur noch mit Pfand

Plastikflaschen - Milch

Milch und Mixprodukte werden pfandpflichtig -

Ab 2024 wird in Deutsch­land das Pfand­sys­tem auch auf Milch-Pro­duk­te aus­ge­wei­tet. Das bedeu­tet, dass Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher zukünf­tig beim Kauf von Milch, Joghurt, Sah­ne und ande­ren Mol­ke­rei­pro­duk­ten einen Pfand­be­trag ent­rich­ten müs­sen. Für Milch, Ayran und Milch­misch­ge­trän­ke in Ein­weg-Plas­tik­fla­schen müs­sen Kun­din­nen und Kun­den dann 25 Cent mehr bezah­len.

Die­se Ent­schei­dung wur­de von der Bun­des­re­gie­rung getrof­fen, um den Ver­pa­ckungs­müll zu redu­zie­ren und die Recy­cling­quo­te zu erhö­hen. Denn obwohl Milch-Pro­duk­te in der Regel in Kunst­stoff­ver­pa­ckun­gen ver­kauft wer­den, sind die­se bis­her nicht pfand­pflich­tig. Dadurch lan­den vie­le die­ser Ver­pa­ckun­gen im Rest­müll oder wer­den nicht ord­nungs­ge­mäß recy­celt.

Mit der Ein­füh­rung des Pfand­sys­tems für Milch-Pro­duk­te sol­len die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher dazu moti­viert wer­den, ihre Ver­pa­ckun­gen zurück­zu­brin­gen und somit einen Bei­trag zur Müll­ver­mei­dung zu leis­ten. Durch das Pfand wird ein Anreiz geschaf­fen, die Ver­pa­ckun­gen wie­der­zu­ver­wen­den oder kor­rekt zu ent­sor­gen.

Das Pfand­sys­tem für Milch-Pro­duk­te funk­tio­niert ähn­lich wie bei Geträn­ke­fla­schen: Beim Kauf eines Pro­dukts wird ein Pfand­be­trag erho­ben, der bei Rück­ga­be der lee­ren Ver­pa­ckung erstat­tet wird. Die Höhe des Pfan­des wird bei 25 Cent lie­gen und kann je nach Grö­ße der Ver­pa­ckung vari­ie­ren.

Milchprodukte

Eine wei­te­re wich­ti­ge Ände­rung betrifft Snacks und Pack­sa­la­te im Super­markt. Schritt­wei­se trifft das auch Gas­tro­no­men, die Außer-Haus-Lie­fe­run­gen anbie­ten.

Wer To-Go-Spei­sen kon­su­miert, fin­det seit Anfang des Jah­res neben dem Ein­weg­ge­schirr ver­pflich­tend über­all auch Mehr­weg­ver­pa­ckun­gen. Imbiss und Händ­ler müs­sen ihre Pro­duk­te auch in die­ser Vari­an­te ver­kau­fen und dür­fen dafür auch nicht höhe­re Prei­se ver­lan­gen.

Kontroverse Meinungen der Industrie

„Plas­tik­fla­schen für Milch gehö­ren in den gel­ben Sack und nicht in die Rück­nah­me­au­to­ma­ten“, hat­te auch Eck­hard Heu­ser, Haupt­ge­schäfts­füh­rer im Milch­in­dus­trie-Ver­band betont.

Auch der Deut­sche Han­dels­ver­band ist alar­miert. Vie­le Pfand­au­to­ma­ten wür­den direkt am Ein­gang ste­hen, durch die Rest­flüs­sig­keit könn­ten Auto­ma­ten und Behäl­ter in den Auto­ma­ten ver­un­rei­nigt wer­den, betont eine Spre­che­rin.  „Das birgt ein hohes Hygie­ne­ri­si­ko.“ Gleich­zei­tig sei­en Packun­gen, in denen Milch­pro­duk­te ste­cken, spe­zi­ell beschich­tet. Das wir­ke sich auch auf die Recy­cling-Qua­li­tät aus.

Kri­ti­ker befürch­ten, dass die Ein­füh­rung des Pfand­sys­tems zu höhe­ren Prei­sen für Milch-Pro­duk­te füh­ren könn­te. Aller­dings argu­men­tie­ren Befür­wor­ter, dass die Mehr­kos­ten durch das Pfand durch die Ein­spa­run­gen bei der Müll­ent­sor­gung und dem Recy­cling wie­der aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen.

Es bleibt abzu­war­ten, wie die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher auf die Ein­füh­rung des Pfand­sys­tems für Milch-Pro­duk­te reagie­ren wer­den.

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Mit der Natur eins sein und die Zusammenhänge besser verstehen.

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