Kampf gegen die Natur: Abfall lässt uns bald ersticken

Müllberg - Abfall

Abfall-Berge wachsen in den Himmel -

Es gibt immer mehr Abfall und Müll auf der Welt. Einer der Haupt­grün­de ist die stei­gen­de Bevöl­ke­rungs­zahl auf jetzt 8 Mil­li­ar­den Men­schen (Stand 1.1.2024).

Mit mehr Men­schen auf der Erde ent­steht zwangs­läu­fig auch mehr Abfall. Zudem führt der wach­sen­de Kon­sum zu einer ver­mehr­ten Pro­duk­ti­on von Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en und Ein­weg­pro­duk­ten, die oft nach ein­ma­li­ger Nut­zung weg­ge­wor­fen wer­den.

Ein wei­te­rer Grund für die Zunah­me von Müll ist die Art und Wei­se, wie wir Pro­duk­te her­stel­len und kon­su­mie­ren. Vie­le Pro­duk­te wer­den so designt, dass sie schnell kaputt­ge­hen oder ver­al­ten, was dazu führt, dass sie ent­sorgt und durch neue ersetzt wer­den müs­sen. Die­ser soge­nann­te geplan­te Ver­schleiß trägt maß­geb­lich zur Müll­pro­duk­ti­on bei. Frü­her hat ein Staub­sauger oder Kühl­schrank 20 Jah­re gehal­ten. Heu­te geben die Gerä­te schon in der Halb­zeit ihren Geist auf.

Müll

Auch die stei­gen­de Popu­la­ri­tät von Ein­weg­pro­duk­ten wie Plas­tik­tü­ten, Ein­weg­fla­schen und To-Go-Ver­pa­ckun­gen trägt zur Müll­pro­ble­ma­tik bei. Die­se Pro­duk­te wer­den oft nur ein­mal ver­wen­det und dann weg­ge­wor­fen, was zu einem enor­men Anstieg von Abfall führt.

Bekam man frü­her im Laden sein Fleisch oder die Wurst in gewachs­tem Papier ein­ge­packt, umfasst heu­te die Ver­pa­ckung eine in Plas­tik­fo­lie ein­ge­schweiß­te Sty­ro­por­scha­le. Oft mehr unnö­ti­ger Ver­pa­ckungs­müll als tat­säch­li­cher Inhalt.

Lass doch mal dei­nen Ver­pa­ckungs­müll bei Aldi oder Lidl gleich zurück und packe das gewünsch­te Pro­dukt in ein mit­ge­brach­tes Gefäß um! Die Reak­ti­on des Per­so­nals wür­de ich ger­ne doku­men­tie­ren.

Die Industrie und der Handel sind am Recyclen nicht interessiert

Zusätz­lich spielt auch das Feh­len von effek­ti­ven Recy­cling-Sys­te­men eine Rol­le. Vie­le Län­der haben kei­ne aus­ge­reif­ten Recy­cling-Infra­struk­tu­ren, was dazu führt, dass ein Groß­teil des Abfalls auf Depo­nien lan­det oder sogar in der Natur ent­sorgt wird.

In Deutsch­land wird das Müll­auf­kom­men durch das Dua­le Sys­tem und den Grü­nen Punkt regu­liert. Das Dua­le Sys­tem ist ein Recy­cling-Sys­tem, das es Unter­neh­men ermög­licht, ihre Ver­pa­ckun­gen mit dem Grü­nen Punkt zu kenn­zeich­nen. Die­ses Sym­bol zeigt an, dass der Her­stel­ler für die Ent­sor­gung und das Recy­cling der Ver­pa­ckung ver­ant­wort­lich ist.

Soweit die Theo­rie. Tat­säch­lich lan­det viel Plas­tik in Ent­wick­lungs­län­dern und wird ganz unkon­ven­tio­nell im Meer ent­sorgt. Statt auf die Redu­zie­rung oder ein Ver­bot von Plas­tik­ver­pa­ckung zu set­zen, hat sich die Poli­tik auf einen Kuh­han­del ein­ge­las­sen, den der Ver­brau­cher zahlt.

Zu den Schwie­rig­kei­ten und Zah­len auf der klei­nen Kana­ren­in­sel hier  “Wie viel Müll pro­du­ziert La Pal­ma?”

Um dem Pro­blem des wach­sen­den Müll­auf­kom­mens ent­ge­gen­zu­wir­ken, sind Maß­nah­men auf indi­vi­du­el­ler, gesell­schaft­li­cher und poli­ti­scher Ebe­ne erfor­der­lich. Dazu gehö­ren unter ande­rem die Redu­zie­rung des Ver­brauchs von Ein­weg­pro­duk­ten, die För­de­rung von Recy­cling und die Ent­wick­lung umwelt­freund­li­che­rer Pro­duk­ti­ons- und Ent­sor­gungs­ver­fah­ren.

Fehl­ent­wick­lun­gen zu kri­ti­sie­ren, ist natür­lich vom Schreib­tisch aus ein­fach. Es sind aber mei­ne beschei­de­nen Mög­lich­kei­ten, das Pro­blem, das eigent­lich jedem längst bekannt sein müss­te, etwas zu sen­si­bi­li­sie­ren und das täg­li­che Bewusst­sein mei­ner Leser und Mit­bür­ger zu elek­tri­sie­ren.

Über Manfred 45 Artikel
Mit der Natur eins sein und die Zusammenhänge besser verstehen.

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